Als ich am 12.2.2011 in Bayreuth zum ersten Mal einen Garmin Fahrradcomputer auf eines meiner Fahrräder montierte konnte ich mir noch nicht vorstellen, dass ich knapp 10 Jahre später, nach einer Fahrt bei Minusgraden am Anninger in Mödling, meinen 50.000 Kilometer auf Strava hochladen würde.
Zugegeben, gegen die wirklichen Vielfahrer unter euch, sind durchschnittliche 5.000 Jahreskilometer ein Lercherlschaß, aber für mich als jemand der versucht viel zu viele Dinge in seinem Leben unterzubringen ist die 50.000 Kilometer-Marke doch schon eine Hausnummer und Anlass ein wenig zurückzublicken.
Viel ist passiert in meinem Leben in den letzten zehn Jahren: Verliebt, verlobt, verheiratet und Vater der tollsten Tochter der Welt, … zwei Jobwechsel, zwei Wohnortwechsel und zunehmend graue Haare – gottseidank bislang hauptsächlich im Bart, wo ich Sie einfach abrasieren kann. Bei diesem Rückblick hier, soll es aber um die Erinnerungen innerhalb der 50.000 auf Strava dokumentierten Kilometer gehen.
Obwohl ich im Ursprung und im Herzen ein Mountainbiker bin, geht die Mehrzahl der Kilometer in den letzten 10 Jahren auf Fahrten mit Rennrädern zurück. 3 verschiedene Rennräder leisteten mir für ca. 30.000 Kilometer treue Dienste. Mein erstes Rennrad, welches ich mir noch in Oxford gekauft hatte und mit dem ich persönlich nach Bayreuth geradelt bin, wurde mir während einer Konferenz in Dresden aus der Hotellobby gestohlen. Was Strava betrifft, hat sich das Rennrad sich somit mit der Radfahrt mit der Strecke Bayreuth-Dresden (267 km, 3200 Höhenmeter) ordentlich verabschiedet. Weniger glamurös ist der Status meines zweiten Rennrades, welches derzeit bei knapp 22.500 Kilometer steht und zum Pendeln und als Winterfahrrad misbraucht wird. Der Liebesentzug ist ursächlich auf die erstmalige Anschaffung eines italienischen Carbon-Rennrads im Februar 2020 zurückzuführen. Die junge Italienerin hat mich dieses Jahr deutlich schneller gemacht, die wirklich epischen Abenteuer mit ihr stehen allerdings noch aus. Die 5.226 Kilometer in den ersten 11 Monaten haben aber jedenfalls Lust auf mehr gemacht und sobald die winterlichen Straßenverhältnisse wieder vorbei sind, heisst es wieder „Carbon-statt-Kondition!“
Meine wildesten Mountainbike-Aktionen datieren alle zurück in die prä-GPS-Computer-Zeit und sind somit noch nicht auf Strava verewigt. Lediglich meine letzte Solo-Teilnahme bei einem 24-h-MTB Rennen ist in den 50.000 Kilometern enthalten. Die 315 Kilometer und 4930 Höhenmeter beim 24-h-Rennen in der Maxhütte 2012 sind somit meine all-time-Bestleistungen auf Strava.
Sonst lassen sich in meinen Strava-Aufzeichnungen einige geograpische Ausreisser finden, da ich meinen Weltentdeckerdrang üblicherweise versuche auch mit dem Fahrrad auszuleben. Neben einer Runde auf Mauritius stechen ein paar Mountainbike-Ausfahrten in den USA und improvisierte Trainingslager auf den Azoren, Madeira und Gran Canaria hervor. Dies beinhaltet die wirklichen Fahrrad-Abenteuer in meiner Jugend naturgemäß nicht, wobei diese auch einiges an Abenteuercharakter eingebüßt hätten, wenn ich damals schon GPS auf meinem Fahrrad gehabt hätte. Aber das ist eine andere Geschichte.
Abschließen möchte ich den kurzen Rückblick in meine 50.000 Strava Kilometer mit einem weiteren Aspekt der heutigen Ausfahrt. Da aufgund der aktuellen Corona-Krise keine Fernreisen möglich sind, habe ich es in den letzten 56 Wochen geschafft zumindest jeweils mindestens eine Radfahrt zu machen. Und so wie es aussieht, könnte das durchaus noch länger so weiter gehen. Alsdann, mit dem Motto „Carbon-statt-Corona“ auf in die nächsten 50.000 Strava Kilometer.