Eigentlich ist alles ganz einfach. Anfang April beginnen wir wieder mit der Wochenteilung, d.h. unserer wöchentlichen Rennradausfahrt am Mittwoch. So weit der Plan. Das Wetter am ersten Mittwoch im April ist absolut perfekt, alles im Plan…. Oder doch nicht? Ich wache an diesem Mittwoch auf und kann meinen Kopf nicht mehr bewegen, da meine Nackenmuskulatur nicht mitspielt.
Kann nicht sein. Ich habe doch fest eingeplant, die neue Wochenteilung-Saison heute zu starten. Doch irgendwie wird das mit meinem Nacken den ganzen Tag nicht besser und alles was ich machen kann, ist beim Treffpunkt der Wochenteilung vorbeizuschauen und allen eine gute Ausfahrt zu wünschen.
Die nächste Nacht ist katastrophal und ich male mir die abenteuerlichsten Dinge aus, die meine Schmerzen verursachen könnten. Also gehe ich am nächsten Tag zum Arzt, mit dem Resultat, dass ich zum ersten Mal in meinem Berufsleben zwei Tage krankgeschrieben werde, aber mit entzündungsbekämpfenden Medikamenten alles wieder hinbekommen sollte.
Und tatsächlich, nach zwei, drei Tagen ist der ganze Spuk wieder vorbei…. Und trotz nochmaliger Rückkehr von grauslichem Wetter schaffe ich es sogar auch in dieser Woche noch, eine kurze Rennradrunde draußen zu drehen. Damit ist der Plan, jede Woche mindestens einmal draußen Rad zu fahren weiterhin erfüllt… wie jede Woche seit Anfang 2020… puuuh, noch mal Glück gehabt!
Doch die gesamte Episode hat mich deutlich zum Nachdenken gebracht. Sich knapp zwei Tage lang wie ein uralter bewegungsunfähiger Mann zu fühlen, hat mich vor die Frage gestellt, welche meiner Pläne denn wichtig sind.
Gesund bleiben und möglichst viel quality time mit meiner Familie zu verbringen steht ja mal außer Frage. Meinen Job so gut zu machen, dass ich kein schlechtes Gewissen für meinen Zahltag habe, ist auch gesetzt. Spannender wird es mit den Freizeit-Plänen. Da sind neben diversen Familienurlauben natürlich auch meine Radfahrpläne ganz zentral….
Und für dieses Jahr sticht da der Plan für ein 24h Solo MTB Rennen heraus. Das erste für mich seit ziemlich genau 10 Jahren. Eigentlich hat mich dieser Plan schon vor meiner zweitägigen Zwangspause etwas nervös gemacht, und dann auch noch unerwartete gesundheitliche Probleme….
Und wozu hat das ganze dann geführt? Dazu, dass ich jetzt erst recht an meinem Plan für das 24h Rennen festhalte, erstes brauch‘ ich hin und wieder was verrücktes um mich lebendig zu fühlen, zweitens hängt absolut gar nix von dem exakten Rennergebnis des 24h Rennens ab, somit kann ich meinen Ehrgeiz während des Rennens immer noch drosseln, wenn andere wichtigere Pläne (siehe die Punkte Gesundheit, Familie etc. oben) gefährdet werden, und drittens braucht Gott sicher noch ein paar Hofnarren die ihn (oder sie?) mit ihren Plänen zum Lachen bringt….
In diesem Sinne, plant fleißig lauter positiv verrückte Radabenteuer und befolgt gleichzeitig den Rat von te Walt – Locker bleiben (insbesondere in der Nackengegend…)