Auf vielfachen Wunsch (meiner Schwester) geht es heute um ein, für uns Radfahr(ER), Thema, über welches wir auch sonst schon nichts, wenig, aber sicher immer zu wenig wissen!
Alle hier bereits geschriebenen Artikel (Geduld, Watt…, außer Mamils) treffen natürlich auch auf Frauen zu. Nur, Männer sind insgesamt, nennen wir es, einfacher gestrickt (man kann dies auch viel, viel böser ausdrücken).
Die folgenden Zeilen beruhen nicht auf Wissen, sondern rein auf Beobachtungen und daraus resultierenden, total subjektiven Erklärungsversuchen!
Aktuell bin ich nach Schwarzensee raufgeradelt, im moderaten Trainingstempo, quasi fast voll aber mit entsprechender Reserve. Man(n) läuft ja sonst in Gefahr, dass wer auffährt und man entscheiden muss, die Herausforderung anzunehmen! Nun aber das Dilemma! Eine junge [Pause]… Frau zieht, ziemlich am Anschlag, am steilsten Stück vorbei. Dann noch eine!!
Was tun? Wie soll man als Radfahrer (männl.) mit dieser Situation umgehen? Gönnerhaft fahren lassen aber dranbleiben (=man könnte, wenn man wollte)? Vorfahren und die totale Niederlage wegen Explosion vor der Höhe riskieren? Nichts, weil, das müssen ja mindestens Profiradfahrerinnen sein?
Der professionelle Mann geht auf Nummer sicher: umsehen, ob eh kein Kollege in Sicht ist (d.h. keine Zeugen), danach nicht reagieren und lt. Jens Voigt den „eigenen Stiefel“ weiterfahren, nix passiert!
Ja, meine lieben Herren und Vereinskollegen, die Zeiten sind (fast*) vorbei, in denen die Frau/ Freundin/ Klubkollegin mit dem alten, teils kaputten und natürlich nicht mehr entsprechendem Rad in 15m Abstand (=außerhalb des Windschattens) in der Aerobicmode und im weiten Baumwollshirt am Anschlag hinter dem Herrenradler auf seinem neuen Carbonvelo nachgefahren ist, damit man auch wieder einmal etwas gemeinsam macht! Und danach musste die arme Frau auch noch am Stammtisch mit zehn verschwitzten, Bier trinkenden Männern sitzen, die sich Heldentaten aus den vergangenen Radrenntagen erzählen! Wie gesagt, diese Zeiten sind VORBEI, endgültig, gut so!
(fast*): ich komme darauf zurück: es gibt da doch noch eine aktuelle Geschichte einer gemeinsamen Ausfahrt eines befreundeten, noch immer verheirateten Paares. Sie will etwas gemeinsam machen, er auch. D.h. der Mann M. mit 15.000 Trainingskilometern (Frau, T.: 0) entscheidet sich für eine schöne gemeinsame Radtour, lockere 300km+ von Passau nach Wien… T. hat nach dem ersten Regentag dann doch eine Radmode bekommen… wie gesagt, sie sind noch immer verheiratet, gemeinsam kann man auch andere Dinge machen!
Natürlich gibt es Unterschiede! Natürlich gibt es andere Zugänge zu unserem Sport, aber: das hat einmal grundsätzlich nichts mit dem Geschlecht zu tun! Gerade jetzt fällt schon auf, wie viele Frauen auf das Rennrad, Bike, … gewechselt sind, um ihre Runden zu ziehen. Vor einigen Jahren noch Exotin, nun Radfahrerin, bitte weiter so! Unserem Sport wird gerade der Kopf ein wenig zurechtgerückt, nicht jede Genussausfahrt wird zum Rennen, vielen Dank. Und Obacht die Herren, fix ist es nicht, dass ein Frauenantritt nicht für Dich reicht. Neben vielen anderen gibt es z.B. in einem Radklub in Wien (mit einem Frauennamen), eine gleichnamige Frau, die einem schon die Grenzen aufzeigen kann! Und aufgepasst liebe RC Arbö Mödling Herren, sie hat auch schon zugesagt, bei unseren (nun bald startenden) Mittwochsausfahrten (Ausschreibung auf unserer HP) dabei zu sein! Darum, zur eigenen Sicherheit, werden wir diese Ausfahrten NICHT zum Rennen machen, dies dient nun auch zu unserer eigenen Sicherheit (Seelenheil und interner Heldenstatus)!
Ihr seht, da ich ja in einer sehr glücklichen Beziehung lebe, gehe ich NICHT genauer auf das eigentliche Thema ein, es soll ja auch so bleiben!
Wir alle sollten verstehen, dass es in diesen, „zerFacebookten“, zerStravaten“, selbstauftrittsverliebten Zeiten an der Zeit ist, mit alten Mustern zu brechen (als Mann bzw. Radfahrer). Es gibt kein „Besser“, „Schlechter“, … es gibt nur uns RadfahrerInnen! Alle zusammen die diesen Sport echt gerne haben. Alle zusammen leider noch immer das Feindbild einiger intellektuell eingeschränkter Verkehrsteilnehmer im Auto oder am Moperl!
Das Schöne dabei, man kann und soll seinen „Vogel“ ja trotzdem voll ausleben, ob gemeinsam oder einsam! Sehen wir uns halt wie die Spatzen (=Sperling?), da gibt’s von außen keinen Unterschied, „eiweindig“ (=steir. für innenliegend) kann man sich (und andere) ja anlügen! Oder wie die Enten: von außen gut unterscheidbar, eiweindig sind beide Vögel!
Apropos Vogel: te Walt geht jetzt ein wenig raus zum Trainieren! Das RAN startet in 2 Wochen, da will ich einigermaßen fit sein. Zudem trifft man ja viele nette RadkollegInnen, der Frühling ist da!