Reportáž ze zkušeností z České republiky! Tam, kde je svět MTB stále nedotčený!
Simon und ich haben’s also wirklich getan! War es vor Monaten noch ein guter Witz in der Bachstube: „wir fahren das 24h MTB Rennen in Jihlava“, so haben wir, zumindest nicht ganz, zurückgezogen. Wir waren dort und haben beide im Einzelbewerb über 12h teilgenommen!
DASS die Kollegen in CZ wissen, wie man veranstaltet, war schon bei der Zufahrt zum Gelände klar. Direkt dort residierte der Obmann mit seinen Leuten (und vielen Flaschen) um die Teilnehmer:innen einzuweisen und zu empfangen. (Alle waren sozusagen „scho guat an“!)
Wir zwei konnten uns aber erwehren, sie sahen dann doch ein, dass ein paar Stamperl Moravska [Produktinformation: „Jelinek Moravska Hruska – Mährische Birne 0,5L“, Alkohol vol. 40%, Obstbrand, hergestellt aus sonnengereiften Birnen“] sich mit unserem Vorhaben, ein 12h Rennen einigermaßen unbeschadet zu überstehen, nicht perfekt in Übereinstimmung bringen ließen!
Gut, nix passiert, nach einem kurzen Fahrerlagercheck ging’s dann gleich zu Fuß rauf in die Stadt auf ein gemütliches Abendessen (Bier)!
Am nächsten Morgen: Renntag, Start um 11:00! Simon und ich hatten auf Anfrage eine kurze Einweisung (Gefahrenstellen,…) auf Englisch, die hat 5 Minuten gedauert. Dann kam die offizielle Einweisung auf Tschechisch (40 Minuten?)! Hm, komisch nur, dass die einzigen 2 Worte, die ich verstand (und die sehr oft vorkamen): „pozor (Achtung) und prosim (bitte)“, waren. Ach egal, werden wir in der ersten Runde schon sehen!
Dann gings für das gesamte Feld vom Talgrund rauf in die Stadt. Hauptplatz, Bürgermeister, Ehrengarde und Startböller war angesagt (ja, es gibt noch Städte, die sich freuen wenn man ein Radrennen veranstaltet!)
Die Taktik war ebenso klar wie auch (wie immer) irrelevant! Langsam anfangen, nicht ins Tempo treiben lassen, in den Rhythmus und den Flow kommen, haha!
In echt ist das Führungsmotorrad (zur Startneutralisation!?!) gleich mit einem 60iger angezogen, ich weiß nicht, man MUSS dann eben treten um irgendwie dranzubleiben!! Durch die Stadt also recht rasch runter, durch das Fahrerlager, Zeitnahme, Brücke, 180° Turn (gepflasterte Kante in Sand übergehend!)!
Das war’s dann, ab hier sowas von Schluss mit lustig, der erste steile Anstieg. Ungewollt meldet sich das Gehirn: „Waah, da muss i ziemlich sicher noch ein paar Mal rauf, und: gottseidank fahr i nur 12h!“ Bin aber gut vorne reingefahren, hör aber, wie sich hinten schon die ersten gegenseitig einhängen! Jaja, 12, bzw. 24h gewinnst Du im ersten Anstieg, gaaanz sicher!
In der ersten Steigung war das Thema „Spitze“ eher gegessen, nein, nicht wegen der Steigung sondern danach, eine recht einfache Abfahrt. Aber, wenn Du kein Eck kennst, kannst Du nicht stehen lassen wie z.B. (Entschuldigung 😉) Kerni! Musste inklusive Ohren alles nach innen klappen, so sind ein paar der Jungs (allerdings mit Fullies) vorbei geblasen!
Nach der Ersten Abfahrt eine lange, „gschmierte“ Steigung, eigentlich genau „meins“, nicht zu steil, geht alles über die Kraft (so man sie noch hat)!
Weiter geht’s zu einer sehr lässigen Stelle, ich nenn’s „Walter’s S“ (unser bester Obmann hätte dort mit seinem super breiten Lenker sicher „einghackelt“). Musste jede Runde daran denken und, sorry, lachen! Noch dazu eine der schnellsten Stellen des Kurses.
Mit gefühlten „sicher zu schnell“ geht’s dahin, plötzlich ein Pfeil und da ist ein Loch im Wald, voll und ohne Sicht links rein, ein Stich mit 20%+! Ich glaube, ich habe noch nie so schnell nach unten geschaltet. An dieser Stelle gab’s eigentlich über meine vollen 12h „grande drama“, viele hat’s hier abgeworfen. Extrem steil bergauf mit Wurzeln durchsetzt, da reicht ein kleiner Fehler…
Bald danach kommt eine Lieblingsstelle, ein ganz kleines, altes Holzbrückerl über einen Graben, dafür schön nass (=Schmierseife)! Reifen, was willst Du mehr, Grip?!?
So, weiter geht’s dahin, rund um einen See mit ein paar Ecken, eine Metallbrücke, genauso breit wie Walter L’s Lenker (siehe oben). Das letzte Stück geht dann wieder steil bergauf in die Stadt, zu den Bergaufstufen (fahrbar), Bergaufstufen (nicht fahrbar, zumindest für mich nicht), runter zu dem Stufen (freier Fall) downhill (ins flat!).
Eine tricky Stelle noch, dann gibt’s die Abfahrt runter ins Fahrerlager. Stell Dir vor, ein maximal 2m breites, nach unten führendes, moosbewachsenes, nasses Pavèt, in der Mitte eine Wasserrinne. Am Ende dieser Abfahrt geht’s geradeaus über ein Micky Maus Geländer ein paar Meter über die Stadtmauer nach unten, oder, so der Streckenverlauf, 90° nach links über Steinstufen (auch nach unten). Speziell später im Regen habe ich den Becken- und Oberschenkelbruch schon voll super visualisiert (aber es is eh nix passiert)!
Der Rest ist Geschichte. Habe ja schon ein paar solcher Rennen gehabt, bin also jede Runde (ca.25min) stehen geblieben, Wasser getankt, Gel reingeknallt, weiter (so viel Zeit muss sein)! Außer zur Lichtmontage waren das die einzigen, kurzen Stopps. Das Timing hat gepasst, konnte um 23:50 in eine weitere Runde gehen. Gefühlt bin ich immer gut im Rennen gelegen, außer junge, dünne Staffelfahrer hat mich nie wer überholt…
Ich komm nach ca. 220km und 4.500hm ins Ziel (mehr war bei den Verhältnissen nicht drinnen), bzw. ich such’s gerade, da kommt Simon (schon umgezogen) daher: „Ich glaub, Du hast gewonnen!“… Naja, so war’s dann auch.
Darauf wollte ich eigentlich gleich ein Bier trinken, aber mir war soooo kalt und ich war soooo fertig, musste es wegschütten, voll arg!
Die Siegerehrung am nächsten Tag werde ich nie vergessen, spätestens als sie uns gefragt haben: „is this the austrian anthem?“ schwante es mir schon, dass das ernster wird 😉!
Interviews, Kameras, Hymne, RCM Kollege Simon als Dritter mit am Stockerl, „what do you want more?“ im besten „race english“!
So war’s also, „the RCM Mödling“ hat international voll zugeschlagen!
Beautiful city, beautiful track, very nice people, a race you should join next year!
Te walt (wird’s wahrscheinlich nochmals versuchen)